Wenn das Zahnen beginnt
Tipps für Eltern und Babys

Das Zahnen ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung Ihres Babys, aber oft auch eine herausfordernde Zeit. Die ersten Zähnchen können Schmerzen, Unruhe und schlaflose Nächte mit sich bringen. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Kind bestmöglich unterstützen können und welche Maßnahmen wirklich helfen.

[Inhaltsverzeichnis]

Wann beginnt das Zahnen?

Die ersten Zähne, meist die unteren Schneidezähne, brechen in der Regel im Alter von 4 bis 7 Monaten durch. Manche Babys beginnen früher, andere später – das ist ganz normal. Bis etwa zum dritten Lebensjahr sollten alle 20 Milchzähne vollständig durchgebrochen sein.


Typische Anzeichen fürs Zahnen

  1. Unruhe und Quengeln: Ihr Baby ist weinerlich oder schläft schlechter als sonst.
  2. Vermehrtes Sabbern: Das Zahnen regt die Speichelproduktion an.
  3. Gerötetes Zahnfleisch: Das Zahnfleisch wirkt geschwollen oder gerötet.
  4. Kaudrang: Ihr Baby beißt vermehrt auf Gegenständen, Fingern oder Spielzeug herum.
  5. Appetitlosigkeit: Manche Babys essen weniger, da das Zahnfleisch empfindlich ist.
  6. Leicht erhöhte Temperatur: Zahnen kann zu leichtem Fieber führen (über 38,5 °C sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden).

Wie können Sie Ihr Baby unterstützen?

1. Kühlung

Kälte betäubt das Zahnfleisch leicht und lindert Schmerzen:

  • Beißringe: Wählen Sie einen Beißring, den Sie im Kühlschrank (nicht im Gefrierfach!) kühlen können.
  • Kühle Tücher: Ein gekühltes, sauberes Tuch zum Kauen bietet Linderung.
  • Kühle Nahrung: Pürierte Früchte oder gekühlte Joghurt-Alternativen können das Zahnfleisch beruhigen.

2. Massage

Massieren Sie das Zahnfleisch sanft mit einem sauberen Finger oder einem speziellen Zahnfleischmassagegerät.

3. Zahnungsgels

Apotheken bieten spezielle Zahnungsgels mit beruhigenden und leicht betäubenden Inhaltsstoffen an. Achten Sie darauf, dass diese für Babys geeignet und ohne Alkohol oder Zucker sind.

4. Ablenkung und Nähe

  • Bieten Sie Ihrem Baby viel Nähe und Trost – manchmal ist Ihre liebevolle Aufmerksamkeit die beste Medizin.
  • Spielen Sie mit Ihrem Kind oder lenken Sie es durch neue Eindrücke ab.

Was sollte vermieden werden?

  • Gefrorene Gegenstände: Eisige Kälte kann das Zahnfleisch verletzen.
  • Ungeeignete Beißobjekte: Vermeiden Sie harte oder kleine Gegenstände, die brechen oder verschluckt werden könnten.
  • Übermäßige Medikation: Schmerzmittel oder Zahnungsgels mit bedenklichen Inhaltsstoffen sollten nur nach Rücksprache mit einem Kinderarzt verwendet werden.

Wann sollten Sie zum Arzt?

  • Ihr Baby hat hohes Fieber (über 38,5 °C), das nicht abklingt.
  • Es treten zusätzliche Symptome wie Durchfall, Erbrechen oder starke Unruhe auf.
  • Der Zahndurchbruch scheint verzögert zu sein (keine Zähne bis zum 12. Monat).

Die ersten Zähne richtig pflegen

Sobald der erste Zahn durchgebrochen ist, beginnt die Zahnpflege:

  • Verwenden Sie eine weiche Babyzahnbürste und eine erbsengroße Menge fluoridfreie Kinderzahnpasta.
  • Gewöhnen Sie Ihr Kind früh an eine sanfte Mundpflege-Routine.

Fazit

Das Zahnen kann für Babys und Eltern eine herausfordernde Zeit sein, aber mit den richtigen Maßnahmen können Sie Ihrem Kind helfen, diesen Prozess leichter zu bewältigen. Seien Sie geduldig, liebevoll und flexibel – die ersten Zähnchen sind ein großer Schritt für Ihr Baby!

Haben Sie Fragen zur Zahnpflege Ihres Kindes? Wir beraten Sie gern – für gesunde Zähne von Anfang an!


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